1. Produktbeschreibung
Erythrit ist ein natürlich vorkommendes Polyol (Zuckeralkohol), das als kalorienfreier Süßstoff dient und somit eine ideale Zutat für kalorienarme Lebensmittel und zuckerfreie Getränke ist. Es kommt in verschiedenen Früchten wie Birnen, Melonen und Trauben sowie in fermentierten Produkten wie Wein, Sojasauce und Käse vor. Mit einer Süßkraft von etwa 70 % im Vergleich zu Saccharose imitiert Erythrit den Geschmack von Zucker, bietet jedoch erhebliche gesundheitliche Vorteile.
Im Gegensatz zu anderen Polyolen liefert Erythrit 0 Kalorien pro Gramm und weist eine hohe Verdauungstoleranz auf, was bedeutet, dass es keine glykämische Reaktion hervorruft. Dadurch ist es für Menschen mit Diabetes geeignet. Darüber hinaus wird Erythrit schnell im Dünndarm aufgenommen und innerhalb von 24 Stunden aus dem Körper ausgeschieden, wodurch das Risiko von abführenden Nebenwirkungen, die häufig mit übermäßigem Polyolkonsum verbunden sind, minimiert wird. Außerdem trägt Erythrit nicht zur Kariesbildung bei, was es zu einem zahnfreundlichen Süßstoff macht.
- Allgemeine Formel: C₄H₁₀O₄
- Molekulargewicht: 122,12
2. Anwendungen
Die außergewöhnlichen ernährungsphysiologischen, funktionellen und physikochemischen Eigenschaften von Erythrit haben zu seiner breiten Akzeptanz in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie geführt. Zu den wichtigsten Anwendungen gehören:
- Lebensmittelindustrie: Erythrit wird als kalorienarmer Süßstoff und als Verdünnungsmittel für hochintensive Süßstoffe verwendet. Es ist häufig in Süßwaren, Schokoladen, Softdrinks, Kaugummi, Joghurt, Füllungen, Kuchenüberzügen, Gelees, Marmeladen und Zuckerersatzstoffen zu finden.
- Gesundheit & Ernährung: Erythrit wurde vom Gemeinsamen FAO/WHO-Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe (JECFA) im Juni 1999 als sicher für den Verzehr eingestuft, ohne dass eine spezifische akzeptable tägliche Aufnahmemenge (ADI) festgelegt wurde. Im Jahr 1997 erhielt Erythrit von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) den Status „Generally Recognized as Safe“ (GRAS).
- Andere Industrien: Neben dem Lebensmittelsektor hat Erythrit Potenzial in der chemischen Technologie, Wärmetechnik, Pharmazie und diätetischen Formulierungen.
3. Produktionstechnologie
Erythrit wird kommerziell durch mikrobielle Fermentation hergestellt, wobei hauptsächlich osmophile Hefen verwendet werden. Der Produktionsprozess umfasst die Fermentation von Zuckern mithilfe verschiedener Hefestämme, wie z. B.:
- Moniliella sp. – eine weit verbreitete Hefe für die großtechnische Erythrit-Produktion.
- Yarrowia lipolytica – ein aufstrebender Stamm, der in der Lage ist, reines oder rohes Glycerin effizient in Erythrit umzuwandeln.
- Aureobasidium sp. und Pseudozyma tsukubaensis – mutierte Stämme, die für eine verbesserte Produktionseffizienz eingesetzt werden.
4. Produktionsprozess & Ausrüstung
Die großtechnische Produktion von Erythrit erfordert fortschrittliche Fermentations- und Reinigungstechnologien. Die wichtigsten Schritte und die damit verbundene Ausrüstung umfassen:
- Fermentation:
- Saatfermenter (Bioreaktoren),
- Pilot- oder Industriefermenter (Bioreaktoren),
- Zuführtanks,
- Lagertanks.
- Separation:
- Zentrifugen oder Mikrofiltrationseinheiten.
- Reinigung:
- Ionenaustauschsäulen zur Raffination und Reinigung.
- Verdampfung & Kristallisation:
- Kristallisierende Verdampfer zur Konzentration und Verfestigung von Erythrit.
- Trocknung:
- Sprühtrockner, Trommeltrockner, Gefriertrockner oder Drehtrockner zur finalen Produktveredelung.
Durch Fortschritte in der Fermentationstechnologie und der Entwicklung mikrobieller Stämme entwickelt sich die Erythrit-Produktion ständig weiter, was eine höhere Effizienz und Nachhaltigkeit in der Süßstoffherstellung ermöglicht.